Von Düsseldorf nach Erfurt: Warum Philipp Wolters für BBR einen neuen Standort aufbaut und was ihn daran reizt

Mit der Eröffnung eines neuen Standorts in Erfurt setzt BBR Buchalik Brömmekamp Rechtsanwälte auf regionale Verankerung und gezielten Ausbau im Bereich der Insolvenzverwaltung. Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Philipp Wolters LL. M., frisch ernannter Standortleiter, spricht über die Gründe für den Schritt nach Erfurt, seine langfristigen Ziele und die Herausforderungen, die ihn und sein Team erwarten. Im Interview verrät er nicht nur seine ersten Eindrücke von der Stadt, sondern gibt auch persönliche Einblicke in seine Motivation und sein Führungsverständnis.

Herr Wolters, Sie sind seit kurzem Standortleiter des neuen Büros in Erfurt. Was waren die ausschlaggebenden Gründe für die Eröffnung dieses Standortes und warum fiel die Wahl auf Erfurt?

Mit der Eröffnung des Standorts in Erfurt verfolgen wir das Ziel, unsere Präsenz in der Region zu stärken und Mandanten anzusprechen, die besonderen Wert auf eine regionale Verankerung legen. Erfurt ist als zentraler Standort ideal, um unsere Dienstleistungen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen effizienter anbieten zu können.

Ein weiterer wichtiger Grund für die Standorterweiterung ist der gezielte Ausbau des Bereichs Insolvenzverwaltung. Mit erfahrenen Sanierungsexperten vor Ort bündeln wir nun standortübergreifend Know-how und Ressourcen, um diesen Bereich weiter zu stärken.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit dem Aufbau des neuen Standortes in Erfurt? Gibt es bestimmte Branchen oder Themen, auf die Sie sich konzentrieren wollen?

Langfristig möchten wir uns mit dem Standort in Erfurt als führender Ansprechpartner in der Region für die Themen Sanierung unter Insolvenzschutz sowie Insolvenzverwaltung und Sachwaltung etablieren. Die Zeiten sind auf vielen Ebenen herausfordernd, wir hören regelmäßig Nachrichten, die wirtschaftlich nicht unbedingt auf eine rosige Zukunft hindeuten. Da schadet es nicht, wenn man mit uns Experten auf diesem Gebiet in räumlicher Nähe hat. Sei es als Berater oder zum Beispiel als Sachwalter. Wir setzen alles daran, dass Unternehmen, die eine Zukunftsperspektive haben, diese auch behalten. Insbesondere Branchen wie die Produktion, verarbeitendes Gewerbe und Handel könnten in den kommenden Jahren verstärkt von unseren Dienstleistungen profitieren.

Mit Standorten in Düsseldorf, Berlin und Frankfurt ist Ihre Kanzlei bereits breit aufgestellt. Welche besonderen Aufgaben erwarten Sie im Vergleich zu diesen etablierten Standorten?

Während an unseren anderen Standorten Düsseldorf, Berlin und Frankfurt ein starker Fokus auf der umfassenden Beratung in Eigenverwaltungsverfahren liegt, wird in Erfurt vor allem die Stärkung des Bereichs Insolvenzverwaltung und Sachwaltung im Vordergrund stehen. Wir haben bereits vor einiger Zeit die strategische Entscheidung getroffen, auch in diesem Bereich tätig zu werden. Wir sind der Auffassung, dass wir hier insbesondere für fortführungswürdige Unternehmen einen Mehrwert schaffen und unsere umfangreiche Expertise im Bereich der Unternehmenssanierung zum Nutzen der Gläubiger und der regionalen Wirtschaft einsetzen können.

Anders als in Nordrhein-Westfalen oder im Rhein-Main-Gebiet ist die Unternehmenslandschaft in Thüringen eher durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt. Für diese Unternehmensgröße sind insbesondere die neuen Sanierungsmöglichkeiten nach dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen, kurz StaRUG, besonders geeignet. Hier spielt die enge Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren wie den Industrie- und Handelskammern oder Wirtschaftsverbänden eine wichtige Rolle, um kontinuierlich über die Möglichkeiten dieses Gesetzes zu informieren und erfolgreiche Restrukturierungsprozesse zu gestalten.

Sie sind bereits ein erfahrener Anwalt und nun in einer Führungsposition. Was reizt Sie persönlich an der Aufgabe, einen neuen Standort von Grund auf aufzubauen?

Für mich ist das eine echte Herausforderung. Es geht nicht nur darum, juristisches Fachwissen einzubringen, sondern auch darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich ein Team entwickeln und entfalten kann. Dieser Aspekt meiner Arbeit ist in dieser Form neu und sehr spannend für mich, denn ich liebe es, wenn man sieht, wie etwas wächst und sich entwickelt.

Hinzu kommt, dass man mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommt – von neuen Mitarbeitern bis hin zu lokalen Partnern. Das Miteinander und die Kommunikation sind für mich zentrale Punkte, um erfolgreich zu sein.

Und nicht zu vergessen: Es macht einfach Spaß, eine solche Herausforderung anzunehmen und etwas zu bewegen!

Wie sehen Sie den Aufbau des Teams in Erfurt? Auf welche Eigenschaften und Fähigkeiten setzen Sie bei Ihren Kolleginnen und Kollegen, um den Standort erfolgreich zu machen?

Der Aufbau eines starken Teams in Erfurt ist entscheidend für den Erfolg des Standorts. Mir ist es wichtig, Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen, die nicht nur fachlich exzellent sind, sondern auch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit mitbringen. In der Insolvenzverwaltung und Sanierungsberatung sind Empathie, Belastbarkeit und Kommunikationsstärke unerlässlich, da wir häufig in schwierigen und sensiblen Situationen arbeiten.

Zudem setze ich auf ein hohes Maß an Eigeninitiative und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Das mag wie eine Floskel klingen, aber für den Erfolg ist es aus meiner Sicht entscheidend, dass alle Teammitglieder nicht nur ihr Fachwissen einbringen, sondern auch aktiv an der Entwicklung des Standorts mitwirken. Deshalb lege ich großen Wert auf Teamgeist und eine offene, konstruktive Zusammenarbeit, um gemeinsam langfristige Erfolge zu erzielen.

Gab es in der Anfangsphase unerwartete Herausforderungen? Wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, natürlich! Gerade in der Anfangsphase läuft selten alles wie geplant. Es ist zwar wichtig, dass sich das Team schnell einspielt und die Abläufe vor Ort reibungslos funktionieren. Aber man darf auch nicht naiv sein und glauben, dass man innerhalb weniger Tage eine perfekt funktionierende Organisation stehen hat. So gesehen haben wir als Team vor Ort in Erfurt, aber auch mit Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen an den anderen Standorten schon sehr viel erreicht. Dass einen das eine oder andere Hindernis nicht gleich in die Verzweiflung treibt, hat glaube ich mit einer gewissen Lebenserfahrung, einem entsprechenden Erwartungsmanagement und auch mit einer gewissen Portion Humor zu tun.

Außerdem konzentriere ich mich ohnehin lieber auf das Positive. So war es ein glücklicher Umstand, dass unser jährliches Gesamtteammeeting zufällig vier Wochen nach dem Start in Erfurt stattfand. So waren die neuen Kolleginnen und Kollegen gleich mitten im Geschehen und alle Mitarbeitenden aller Standorte konnten sich von Angesicht zu Angesicht kennen lernen.

Erfurt und Thüringen insgesamt haben eine etwas andere Wirtschaftslandschaft als beispielsweise Düsseldorf, Frankfurt oder Berlin. Welche Besonderheiten sehen Sie hier und wie wollen Sie damit umgehen?

Erfurt und im weiteren Sinne Thüringen bieten in der Tat eine ganz eigene Wirtschaftslandschaft, die sich deutlich von den großen Metropolregionen unterscheidet. Hier dominieren, wie bereits erwähnt, vor allem kleinere mittelständische Unternehmen, oft Familienbetriebe, die tief in der Region verwurzelt sind. Das bedeutet, dass die Unternehmen oft sehr persönlich geführt werden und nicht selten das Lebenswerk des Unternehmers darstellen. Dementsprechend ist eine gewisse Sensibilität in der Beratung erforderlich. Das ist aber generell unser Ansatz, denn letztlich kommt es nicht auf die Größe des Unternehmens an. Vielmehr geht es darum, die Leistung des Unternehmers zu respektieren und daran zu arbeiten, dass alle Beteiligten einen Mehrwert aus der Krise ziehen.

Was hat Sie als Mensch und Jurist geprägt, dass Sie sich für eine solche Führungsaufgabe qualifiziert und motiviert fühlen? Gibt es Vorbilder oder Erfahrungen, die Sie beeinflussen?

Ich war schon immer jemand, der gerne Verantwortung übernimmt und sich auch bewusst aus der Komfortzone herausbewegt. Das hält das Leben spannend und gibt einem die Chance, sich weiterzuentwickeln – menschlich und charakterlich. Klar, manchmal hat man auch Respekt vor den eigenen Entscheidungen, und es gibt Momente, in denen man sich fragt, ob man das Richtige tut. Aber irgendwie klappt es dann doch. Man muss sich einfach trauen, auch mal etwas zu riskieren. Und wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, ist das auch okay. Wichtig ist, dass man daraus lernt und es beim nächsten Mal besser macht.

Diese Grundhaltung habe ich sicher von meiner Familie mitbekommen, wofür ich sehr dankbar bin. Ich würde aber auch sagen, dass sie sich im Laufe meiner beruflichen Laufbahn noch weiter gefestigt hat. Ich bin seit über 13 Jahren in der Krisenberatung tätig, die ziemlich herausfordernd sein kann. Man trägt eine große Verantwortung für das Unternehmen und seine Mitarbeitenden, aber natürlich auch für die Gläubiger und nicht zuletzt für das Schicksal des Unternehmers. Da hilft es, wenn man eine positive Grundeinstellung und klare Werte hat. Dazu gehört auch eine positive Fehlerkultur, die ich bei BBR Buchalik Brömmekamp Rechtsanwälte gelernt habe. All das versuche ich in meiner täglichen Arbeit weiterzugeben und zum Vorteil aller Beteiligten einzusetzen.

Da Sie nun häufiger in Erfurt sein werden: Was gefällt Ihnen besonders an dieser Stadt? Haben Sie schon erste persönliche Eindrücke von der Region gewinnen können?

Die Stadt mit ihren mittelalterlichen Gebäuden, wie dem Dom und der Krämerbrücke, hat eine ganz besondere Atmosphäre. Gleichzeitig spürt man, dass die Stadt lebendig und voller Energie ist, mit einer wachsenden Wirtschaft.

Was mir besonders gut gefällt, ist die Bodenständigkeit der Menschen hier. Man spürt sofort, dass die Menschen in der Region sehr nahbar und offen sind, was für mich als Neuankömmling natürlich sehr angenehm ist. Ich komme ursprünglich aus Niedersachsen und sehe da gewisse Ähnlichkeiten.

Auch die Landschaft rund um Erfurt ist sehr schön und ich habe noch viel zu entdecken. Ich freue mich sehr darauf, die Region noch besser kennen zu lernen.

Lieber Philipp Wolters, vielen Dank für das Gespräch und die spannenden Einblicke! Es scheint, als hätten Sie und Ihr Team hier schon viel auf den Weg gebracht. Wir sind gespannt, wie sich das Büro weiterentwickelt, und würden uns freuen, in einem halben Jahr wieder mit Ihnen zu sprechen – vielleicht dann auch mit der einen oder anderen Anekdote aus der Praxis. Es klingt, als gäbe es noch viel Spannendes zu erzählen!

Der neue Standort in Erfurt zeigt einmal mehr, wie wichtig regionale Präsenz und maßgeschneiderte Lösungen für eine Kanzlei sein können. Rechtsanwalt Philipp Wolters bringt nicht nur fachliches Know-how, sondern auch Leidenschaft und Mut für neue Herausforderungen mit. Die Kombination aus strategischer Weitsicht und persönlichem Engagement lässt den Standort Erfurt zu einem Erfolgsmodell werden – für die Kanzlei und die Region.

Das Interview mit Philipp Wolters führte Dorothee Heckemann, Leiterin Marketing & PR, BBR Buchalik Brömmekamp Rechtsanwälte.

Über den Autor

Partner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Fachanwalt für Arbeitsrecht Philipp Wolters

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